Die MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) wurde jahrelang als „Idiotentest“ abgestempelt. Doch es ist alles andere als das. Diese Untersuchung dient dazu, die Fahreignung einer Person festzustellen.
Wann muss ein Autofahrer zur MPU?
Ein Autofahrer muss dann zu einer MPU, wenn ihm die Fahrerlaubnis entzogen wurde. Das passiert dann, wenn man, zum Beispiel, unter Alkohol- oder Drogeneinfluss Auto fährt oder anderweitig auffällig wurde. Außerdem wird eine MPU bei einer vorzeitigen Erteilung der Fahrerlaubnis für Jugendliche ab 16 Jahren veranlasst. Die Kosten für eine MPU variieren je nach Vergehen. Pauschal lässt sich aber sagen, dass die Gesamtkosten bei jeder MPU über 500 Euro liegen. (mehr dazu weiter unten) Allerdings kann man im Vorfeld Seminare besuchen, um sich auf eine MPU vorzubereiten. Die Kosten hierfür kommen extra noch dazu und liegen bei durchschnittlich 70 bis 80 Euro pro Sitzung.
Neben Drogen- und Alkoholdelikten gibt es noch weitere Gründe für eine MPU. Beispielsweise wenn man zu fleißig Punkte in Flensburg gesammelt hat. Auch manche Straftaten können eine MPU zur Folge haben.
Wozu muss man eine MPU machen?
Die MPU dient dazu, eine Art Vorhersage über einen Autofahrer zu erstellen, wie sich dieser zukünftig im Straßenverkehr verhalten wird. Auf dieser Basis entscheidet die Fahrerlaubnisbehörde dann im Regelfall, ob man seinen Führerschein wieder bekommt oder eben nicht. Ein positives Gutachten widerlegt die Zweifel dieser Behörde, gestützt auf medizinischen Befunden und belegbaren Hinweisen. Allerdings muss dieses Gutachten bestimmten Standards entsprechen. So muss es beispielsweise gesetzliche Vorgaben beachten, widerspruchsfrei und logisch geordnet sein. Im Zweifelsfall kann die zuständige Behörde das Gutachten ablehnen.
In der Regel werden die MPU-Stellen von der Bundesanstalt für Straßenwesen streng kontrolliert. Jeder kann die MPU-Stelle selbst auswählen. Allerdings muss man selbst dieNeuerteilung des Führerscheins beantragen.
Was ist eine MPU?
Die MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) selbst besteht aus vier Teilen und dauert bis zu vier Stunden. Zuerst muss man einen Fragebogen ausfüllen. Ziel dessen ist es, grundlegende Probleme zu erkennen und die später im Gespräch gemachten Aussagen zu vergleichen. Danach folgt ein Leistungstest am Computer. Hier geht es um Konzentration, Geduld, Schnelligkeit und Genauigkeit. Dieser Test gestaltet sich hauptsächlich durch das Erkennen und Merken von Verkehrssituationen. Hat man diesen Test absolviert, folgt die medizinische Untersuchung. Dabei kontrolliert ein Arzt die Kraftfahrtauglichkeit. Im manchen Fällen muss man Befunde von dem eigenen Hausarzt mitbringen. Bei der Untersuchung geht es vor allem darum, zu erkennen, ob man Drogen, Alkohol oder Medikamente zu sich genommen hat. Die Untersuchung ist jedoch abhängig davon, weswegen man im Straßenverkehr auffällig wurde. Ist ein solcher Test zum Schluss negativ, kann man die MPU nicht mehr bestehen. Darüber hinaus interessiert es nicht, warum der Test negativ war. Wenn die Werte nicht so sind, wie sie sein sollten, bekommt man seine Fahrerlaubnis nicht zurück.
Hat man diese drei Schritte überstanden kommt es zu einem Gespräch mit einem Psychologen. Viele Kandidaten glauben, den Psychologen überlisten zu können, doch diese sind gut geschult und erkennen Lügen sofort. Außerdem muss man wirklich glaubwürdig darlegen, warum man in Zukunft kein weiteres Delikt begehen wird. Man sollte sich also wirklich gut darauf vorbereiten, damit man letztlich nichts Wichtiges vergisst. Nach spätestens drei Wochen erhält man das Gutachten per Post.
Tipp:
Ich selbst musste schon eine MPU machen und hatte wie sicherlich alle riesige Angst davor – besonders vor dem Gespräch mit dem Psychologen. Um dieses Gespräch problemlos zu überstehen gibt es einen ganz klare Tipp den sich jeder zu Herzen nehmen sollte! Wenn der Psychologe eins nicht leiden kann sind es Lügen und diese erkennt der Psychologe besser und schneller wie viele andere. Ihr solltet keine Angst haben zu erzählen was ihr schlimmes getan habt und in jedem Fall ehrlich sein. Ihr müsst nicht untertreiben und alles schön reden. Sagt dem Psychologen wie es ist bzw. war und erklärt ihm warum ihr davon überzeugt seid jetzt nicht mehr diesen Fehler zu begehen. „Eure Ehrlichkeit wird euch am Ende belohnen und das nicht nur bei einer MPU!“
Was kostet eine MPU?
Die Kosten für eine MPU sind bundesweit einheitlich, da diese in einer Gebührenordnung gesetzlich geregelt sind. Wie hoch die Gesamtkosten im Einzelfall sind hängt natürlich vom Umfang der Untersuchung ab. Der Umfang kann unterschiedlich sein und ist zu berücksichtigen.
In der nachfolgenden Auflistung geht es nur um die Kosten für die MPU. Darin nicht inbegriffen sind möglicherweise erforderliche Aufbauseminarkosten, Drogenscreenings oder Alkoholscreenings.
Mit folgenden Kosten ist für eine MPU (inkl. MwSt) zu rechnen:
Was kostet eine MPU wegen einer oder mehrere Alkoholauffälligkeiten?
In diesem Fall ist mit MPU Kosten von 402,22 Euro zu rechnen.
Was kostet eine MPU wegen Punkten im Straßenverkehr?
In diesem Fall ist mit MPU Kosten von 347,48 Euro zu rechnen.
Was kostet eine MPU wegen Alkoholauffälligkeiten und Punkten im Straßenverkehr?
In diesem Fall ist mit MPU Kosten von 575,96 Euro zu rechnen.
Was kostet eine MPU wegen Drogenauffälligkeiten?
In diesem Fall ist mit MPU Kosten von 554,54 Euro zu rechnen.
Was kostet eine MPU wegen einer Straftat(en)?
In diesem Fall ist mit MPU Kosten von 347,48 Euro zu rechnen.
Was kostet eine MPU wegen Drogenauffälligkeiten und Punkten?
In diesem Fall ist mit MPU Kosten von 728,28 Euro zu rechnen.
Was kostet eine MPU wegen Drogen- und Alkoholauffälligkeiten?
In diesem Fall ist mit MPU Kosten von 755,65 Euro zu rechnen.
(Stand: 05.02.2014)